Pintxos: Spezialität aus dem Baskenland
Bei meinem Städtetrip nach Bilbao habe ich sie kennen gelernt: Pintxos (sprich: Pintschos). Diese kleinen Leckerbissen sind ganz typisch für das Baskenland und das Herzstück der baskischen Küche. Betritt man eine Bar, findet man den ganzen Tresen angerichtet mit diesem appetitlichen Fingerfood.
Übrigens gibt es nicht nur das „eine“ Pintxo, sondern jedes Lokal hat seine eigene Pintxo Spezialität, die zugleich wie ein Aushängeschild wirkt. Die Basken lieben ihre Pintxos und es gibt sogar Wettbewerbe, bei denen die besten Pintxos ausgezeichnet werden.
Beliebt sind auch Pintxo Bar Touren: man isst zwei bis drei Pintxos in einer Bar (zu einem guten Glas Wein) und ziehen dann weiter zur nächsten Bar. Anstatt einer Kneipen Tour machen die Basken also lieber eine Pintxos Tour.
Ich habe es den Basken gleich getan und mich durch die verschiedenen Bars und Pintxos gekostet. Von Fleisch über Fisch, Käse, Pilze und Avocado waren ganz unterschiedliche Häppchen dabei.


Ein bisschen haben sie mich an Tapas erinnert. Pintxos sind aber kleiner und häufig werden Zahnstocher oder kleine Holzspieße verwendet, um alle Bestandteile zusammenzuhalten. Daher kommt auch der Name, denn das spanische Wort „pincho“ bedeutet Spieß.
Ich war ganz begeistert von diesem leckeren Fingerfood und inspiriert von den Pintxos, die ich gekostet habe, habe ich hier drei Pintxos, die ihr ganz leicht nachmachen könnt.
Sie sind tolles Fingerfood, wenn ihr mal Besuch habt oder einfach so für zwischendurch mit einem Glas Wein.
1. Pintxo mit getrockneten Tomaten und Camembert

Lecker und schnell gemacht! Ich habe ein ähnliches Pintxo in Bilbao gegessen und habe beschlossen, dass ich das zu Hause auch probieren muss. Auf dem Pintxo befand sich Quittengelee, das ich vorher gar nicht kannte. Über Nachfrage wurde mir dann gesagt, dass es sich um dulce de membrillo handelt. Im Hotel wurde es sogar schon zum Frühstück serviert, allerdings nicht in einer Schüssel mit einem Löffel, sondern als Block, von dem man sich mit einem Messer ein Stück runterschneiden kann. Mir hat das so gut geschmeckt und ich wollte unbedingt etwas davon mit nach Hause nehmen.

Ich bin dann in einem Supermarkt fündig geworden, aber auch erst, nachdem ich eine Mitarbeiterin um Hilfe gefragt habe. Ich habe nämlich das Gelee in einem Glas gesucht. Tatsächlich befindet es sich aber in der Kühlabteilung. Ich war zuerst verwundert, denn das Gelee erinnert erst einmal an abgepacktes Fleisch.
Leider konnte ich es nicht mit nach Hause nehmen, denn das Gelee muss die ganze Zeit gekühlt werden und das wäre auf der Rückreise nicht möglich gewesen.
TIPP: Ich habe geschaut, wo ich etwas Ähnliches in Österreich bekommen könnte. Dabei bin ich auf dieses Quittengelee gestoßen, das im Supermarkt erhältlich ist.
Für diese Pintxos braucht ihr:
- Weißbrot (ich habe ein Baguette verwendet)
- Camembert
- getrocknete Tomaten
- Quittengelee
- Preiselbeermarmelade
- etwas Balsamicocreme
Zubereitung:
Zuerst habe ich das Weißbrot in Scheiben geschnitten und dann zwei getrocknete Tomaten darauf verteilt. Danach habe ich den geschnittenen Camembert daraufgelegt und mit Quittengelee, Preiselbeermarmelade und etwas Balsamicocreme garniert.
2. Pintxo mit Avocado und pochiertem Ei

Ich bin ein absoluter Avocado-Fan und freue mich immer über ein neues Rezept mit der grünen Superfrucht. In Bilbao habe ich auch ein Pintxo mit Avocado gekostet…leider befand sich darauf eine Sardelle, die ich überhaupt nicht mag. In meiner Version verzichte ich daher darauf und zur Avocado gesellt sich ein pochiertes Ei.
Für diese Pintxos braucht ihr:
- 2 Avocados
- 3 Eier
- 2 bis 3 Cocktailtomaten
- etwas Zwiebel
- Salz
- Pfeffer
- ein paar Chiliflocken
- etwas Balsamicoessig
Zubereitung:
Zuerst habe ich wieder das Weißbrot in Scheiben geschnitten. Dann habe ich die Avocado längs durchgeschnitten, den Kern entfernt und das Fruchtfleisch mit einem Löffel herausgeholt.
TIPP: Es ist wichtig, dass die Avocado reif ist. Unreif ist sie einfach zu hart und das Fruchtfleisch lässt sich nicht herauslösen.
Die Avocados habe ich dann mit einer Gabel zu einem Brei zerdrückt. Die Cocktailtomaten und die Zwiebel habe ich mit einer Küchenmaschine ganz fein geschnitten. Ich habe hier nur ganz wenig Zwiebel verwendet, damit der Geschmack nicht zu dominant wird. Ich würde sagen, nur ca. die Hälfte einer ganz kleinen Zwiebel.
Ich habe dann alles vermischt und mit Salz, Pfeffer, ein paar Chiliflocken und etwas Balsamicoessig gewürzt. Das Ganze habe ich dann auf den Broten verteilt.
Für das pochierte Ei muss man Wasser mit Essig in einem Topf zum Kochen bringen, dann macht man mit einem Schneebesen oder Kochlöffel einen Strudel und schlägt das Ei in den Strudel hinein.
TIPP: Ein pochiertes Ei erfordert etwas Übung. Als Alternative könnt ihr aber ein Spiegelei machen, das schmeckt genauso gut.
Das Ei habe ich vorsichtig auf das Brot gelegt – fertig!
3. Pintxo mit Mangoaufstrich, Seranoschinken und gebackener Garnele

Dieses Pintxo war mein Highlight. Es ist etwas aufwändiger in der Zubereitung, lohnt sich aber! Die fruchtige Mango passt hervorragend zum würzigen Seranoschinken und der Garnele.
Für diese Pintxos braucht ihr:
- 1 Mango
- etwas Frischkäse
- Salz
- Pfeffer
- ein paar Chiliflocken
- etwas Vanille aus der Mühle
- Garnelen
- Wasser, Mehl und Öl zum Frittieren
- Seranoschinken
Zubereitung:
Zuerst habe ich wieder das Weißbrot in Scheiben geschnitten und danach die Mango geschält und in kleine Stücke geschnitten. Ich habe etwas Frischkäse dazugegeben, gerade so viel, dass er sich mit den Mangostückchen verbindet. Dann habe ich das Ganze mit Salz, Pfeffer, Chiliflocken und etwas Vanille gewürzt. Die Masse habe ich dann auf den Broten verteilt.
Die Garnelen habe ich in einen Teig aus Wasser und Mehl getunkt und in heißem Öl frittiert. Die Garnele habe ich mit einer zusammengerollten Scheibe Seranoschinken auf einen Holzspieß aufgespießt und auf das Brot gesteckt.

Wir haben uns die Pintxos mit einem Weißwein aus dem berühmten Weinbaugebiet Rioja schmecken lassen.