Ausflug auf den Schneeberg
Der Schneeberg – mit 2076m Niederösterreichs höchster Berg und gleichzeitig der östlichste und nördlichste Zweitausender der Alpen. Er liegt quasi direkt vor unserer Haustüre und wir können ihn tagtäglich von der Ferne aus bewundern. Normalerweise statten wir ihm jedes Jahr einen Besuch ab, doch die letzten Jahre war das etwas schwierig. Umso mehr haben wir uns gefreut, heuer endlich wieder hinaufzukommen. Dieses Mal hatten wir zum ersten Mal auch unser Bubi mit.
Was wir erlebt haben, nützliche Tipps und Informationen erfahrt ihr hier.
Wir haben die Niederösterreich-Card und da zahlt sich ein Besuch am Schneeberg absolut aus. Wenn man nämlich sowohl auf den Schneeberg als auf die Rax fährt, hat man die Kosten der Niederösterreich-Card wieder herinnen. Außerdem ist es ein tolles Erlebnis und wir wollten Bubi unbedingt die Salamander-Bahn zeigen. Da es dieses Jahr bei uns etwas turbulent zugegangen ist, haben wir es erst am letzten Tag der Saison hinauf geschafft.
Bevor Bubi da war, haben wir immer eine Wanderung von der Bergstation hinauf zum Klosterwappen und zur Fischerhütte gemacht. Insgesamt waren wir immer rund einen halben Tag unterwegs. Uns war aber klar, dass wir das mit Bubi nicht schaffen würden, denn der Weg wäre zu weit und zu steil. Der Plan war also, nur bis zum Damböckhaus zu gehen, das von der Bergstation in 30 Minuten erreichbar ist. Wir hatten uns die Wanderung so wie unseren Ausflug auf die Rax vorgestellt, bei der wir von der Bergstation bis zum Ottohaus gewandert sind.
Wir haben die Tickets vorab auf der Website gebucht und wollten um 10:00 Uhr den Salamander nehmen.
TIPP: Kinder unter 6 Jahren brauchen zwar kein Ticket, haben aber nur einen Schoßplatz. Wenn der Zug also voll ist, muss man sie also auf den Schoß nehmen, wobei die Sitzflächen sehr knapp bemessen sind.
Als ich in der Früh aus dem Fenster sah, war meine Vorfreude getrübt – ganz dicker Nebel hatte sich breit gemacht. Schade, dachte ich, dann werden wir von oben wohl keinen schönen Ausblick haben. Auf dem Weg nach Puchberg am Schneeberg lichtete sich der Nebel aber wieder und einem schönen Ausflug stand nichts im Weg.
Gleich beim Bahnhof in Puchberg am Schneeberg gibt es einige Parkplätze und wir haben auch sofort eine Parklücke gefunden. Mit der Buchungsbestätigung konnten wir dann gleich durchs Drehkreuz Richtung Salamander gehen. Der Zug stand schon bereit und wir haben uns einen Platz gesucht. Die Fahrt um diese Zeit war fast ausgebucht und mich überraschte, dass so viele Familien mit kleinen Kindern unterwegs waren.


INFO: Wusstet ihr, dass die drei Triebwerke Franz Joseph, Sisi und Leo (nach dem Erbauer Ing. Leo de Arnoldi) heißen? Der Anhänger, mit dem Güter transportiert werden, heißt übrigens Salamander Baby.

Die Zugfahrt war für Bubi sehr interessant, besonders die beiden Tunnel fand er ganz spannend. Langsam bahnt sich der Salamander seinen Weg hinauf zur Bergstation auf 1.800m.
Insgesamt braucht er 40 Minuten für die rund 10km und überwindet dabei 1.227 Höhenmeter.
TIPP: Auf dem Weg macht er in der Station Baumgartner kurz vor der Bergstation halt, wo man köstliche Buchteln kaufen kann.
Oben angekommen erwartete uns strahlender Sonnenschein und die Aussicht war großartig. Man hat einen tollen Blick auf die umliegenden Berge wie den Sonnwendstein, die Rax und die Hohe Wand.


Wir haben aber gleich gemerkt, dass absolut kein Wanderwetter herrschte. Es war furchtbar windig oben, so windig, dass es Bubi fast davon geweht hätte. Wir waren ohne Bubi auch schon bei nicht so optimalem Wetter am Schneeberg, teilweise auch bei Schnee, aber das war nie ein Problem oder gar gefährlich. Mit Bubi war die Wanderung aber nicht möglich. Wir sind nur das kurze Stück zur Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche gegangen, aber der Weg dorthin war schon herausfordernd genug. Leider war die Kirche verschlossen, sodass wir gleich wieder umgekehrt sind.



INFO: Die Kaiserin-Elisabeth-Gedächtniskirche wurde zum Andenken an die 1898 ermordete Kaiserin Elisabeth errichtet und 1901 in Anwesenheit des Kaisers eingeweiht.
An guten Tagen sieht man von hier bis in das von Sisi geliebte Ungarn. Sisi war übrigens eine begeisterte Wanderin, auf dem Schneeberg war sie aber nie.
Wir haben dann beschlossen, die Wanderpläne zu verwerfen und beim Berghaus Hochschneeberg neben der Bergstation einzukehren. Das Haus ist sehr urig und es fühlt sich ein bisschen so an, als würde man einen Zeitsprung in die alte Kaiserzeit machen. Kaiser Franz Joseph hat übrigens tatsächlich hier einmal gespeist, denn im Rahmen der Einweihung der Elisabethkirche hat es hier ein Festessen gegeben.
Die Gaststube ist sehr groß und neben Geweihen schmücken viele alte Bilder und Fotos vom Schneeberg die Wände. In einer Vitrine findet sich sogar noch Spielzeug aus alter Zeit.



Wir haben uns hier einen guten Kaffee mit Mehlspeise gegönnt und nach ca. einer Stunde haben wir den Zug zurück zur Talstation genommen.
TIPP: Im Berggasthof haben wir die Spezialität des Hauses, den Schneebergkrapfen bestellt. Das ist ein Brandteigkrapfen, gefüllt mit Creme und Preiselbeermarmelade mit Schlagobers und Vanillesauce.
Zurück in Puchberg hat Bubi mit seinem Papa den tollen Spielplatz gleich gegenüber vom Bahnhof erkundet.
Er liegt in der Nähe des Teichs und neben Rutschen, Schaukeln und Flying Fox gibt es noch eine Salamander-Schaukel.


Ich habe mir inzwischen die Ausstellung angesehen, die sich direkt über dem Ticketshop befindet. Hier erfährt man viele spannende Dinge rund um den Schneeberg und die Geschichte der Schneebergbahn. Die Ausstellung ist sehenswert und noch dazu gratis. Bei einem kurzen Rundgang kann man viel erfahren.
Ich wusste zum Beispiel nicht, dass der Kaiserstein, die zweithöchste Erhebung des Schneebergs, nach Kaiser Franz I. benannt wurde. Ursprünglich hieß der Gipfel „Am Kreuz“, wurde aber Anlässlich der Besteigung des Berges durch Kaiser Franz umbenannt.
TIPP: Vom Ausstellungsraum kann man auf eine Terrasse gehen, von der man einen schönen Ausblick auf den Schneeberg hat.



Die Schneebergbahn gibt es seit 1896 und die drei alten Lokomotiven waren über 100 Jahre im Einsatz. Eine der Loks, nämlich die Z1 Kaiserstein, kann noch besichtigt werden. Sie befindet sich neben dem Bahnhofsgebäude.
Die Salamander fahren seit 1999.
Der Salamander fährt jetzt übrigens immer noch, aber nicht mehr bis zur Bergstation, sondern nur bis zur Station Baumgartner.
Insgesamt war es ein schöner Ausflug, auch wenn er überhaupt nicht so gelaufen ist wie geplant. Bubi hat es auch gefallen und er möchte bald wieder mit dem Salamander fahren. Nächstes Jahr werden wir aber etwas früher, am besten im Sommer fahren.