2
Okt.
2022

Herbstlicher Spaziergang im Akademiepark

Den Wiener Neustädtern ist er bestens bekannt: der Akademiepark. Diese grüne Oase liegt im Südosten der Stadt und erstreckt sich über ein weitläufiges Areal. Ob Spaziergänge, Laufen oder Radfahren, es gibt hier viele schöne Wege. 

Bei Familien ist er sehr beliebt und besonders am Wochenende finden sich hier Groß und Klein, um die Natur zu genießen. Auch wir kommen immer wieder gerne her um Energie zu tanken. Für Bubi ist es eine tolle Möglichkeit sich auszutoben und auszupowern.

Besonders im ersten Lockdown haben wir den Park oft besucht. Immer, wenn uns unsere Wohnung zu eng wurde, haben wir einen Spaziergang durch den Akademiepark gemacht. Damals war er für uns zu Fuß leicht erreichbar und nach einem kurzen Weg durch die Innenstadt waren wir auch schon da. Viele Stunden haben wir hier verbracht, unterschiedliche Wege mit dem Kinderwagen erkundet (Bubi war da noch Baby-Bubi) und den Wechsel der Natur von Winter zu Frühling beobachtet. 

Auch im Herbst ist der Akademiepark wunderschön und lädt zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Da wir mittlerweile umgezogen sind, fahren wir mit dem Auto hin (nur Bubis Papa ist so sportlich und geht die Strecke zu Fuß…). Wenn man die Einfahrt bei der Günser Straße nimmt, gibt es danach eine Parkmöglichkeit

Bubi hatte heute sein Laufrad dabei, mit dem er über die Wege saust. Schon nach kurzer Strecke ist er aber von seinem Rad gesprungen. Wir sind nämlich über die Kastanienallee gegangen und er hat gleich begonnen, einige von den herabgefallenen Kastanien einzusammeln. Vorsorglich haben wir ein Sackerl mitgenommen, um sie auch tragen zu können. 

Wir waren aber nicht die Einzigen mit dieser Idee, denn es gab ein paar Eltern und Großeltern, die mit den Kindern das Gleiche vor hatten. 

Danach sind wir weiter in ein kleines Waldstück, denn Bubi und sein Papa hatten bei ihrem Spaziergang am Vortag einen Flusskrebs im Kehrbach gesehen. Ich konnte das zuerst gar nicht glauben, denn von Flusskrebsen in Wiener Neustadt hatte ich noch nie etwas gehört. Bei unserem Urlaub in Kärnten im August hatten wir die Krebswandermeile in Fresach besucht und auch tatsächlich welche entdeckt. Aber in Wiener Neustadt hätte ich Krebse nicht vermutet. 

Ich war daher neugierig geworden und wollte der Sache auf den Grund gehen. Durch das besagte Waldstück führt der Kehrbach, der zu meinem Erstaunen plötzlich nur mehr ungefähr 15 cm tief war. Offenbar wurde eine Schleuse geschlossen, sodass das Wasser abgeflossen ist. 

Durch den geringen Wasserstand ist an dieser Stelle ein Zugang entstanden, durch den man das Flussbett einfach erreichen kann. An anderen Stellen ist es relativ steil, wie ich später erfahren habe.

An dieser Stelle hatten Bubi und sein Papa am Vortag einen Flusskrebs gesehen. Ich habe daher geduldig Ausschau gehalten. Sie sind eher scheu und verstecken sich gerne bei Steinen oder ins Wasser gefallenen Ästen und Zweigen. Einige kleine Fische tummelten sich im Wasser, aber Flusskrebs konnte ich leider keinen entdecken. Lediglich eine Krebsschere habe ich gefunden, also ein Beweis, dass es hier tatsächlich Krebse geben muss. 

Da wir keinen Flusskrebs erspäht haben und auch um Bubi von der Idee abzuhalten, mit seinem Laufrad zum Flussbett runter zu sausen, haben wir unseren Spaziergang fortgesetzt. Wir sind am Fluss entlang bis zur nächsten Brücke gegangen.

Dieser Abschnitt gehört zu meinen absoluten Lieblingsstrecken im Park. Abseits der Hauptalleen ist es hier besonders ruhig. Auf der einen Seite der Wald, auf der anderen der – normalerweise – gemächlich fließende Kehrbach. Im Sommer bilden die Bäume links und rechts am Weg ein kleines Dach aus Ästen und Blättern. Jetzt im Herbst war der Weg schon schön mit Laub bedeckt. 

Finde den Flusskrebs

Am Ende des Weges haben wir auf der Brücke kurz Halt gemacht. Ich habe noch einmal aufmerksam das Wasser beobachtet – und tatsächlich! Ich habe einen Flusskrebs entdeckt. Zwischen den Steinen bahnte er sich seinen Weg durch den Kehrbach.

Da ich ihn genauer beobachten wollte, bin ich kurzerhand zum Flussbett hinunter geklettert. Es war dann aber doch recht steil und ich musste richtig aufpassen. Lange konnte ich den Krebs auch nicht beobachten, denn Bubi wollte hinterher kommen. Ich bin also gleich wieder hinauf, wobei Bubi mich das letzte Stück „hinaufgezogen“ hat. 

Wir sind dann auf der rechten Seite den Kehrbach weiter entlang spaziert und haben noch viele Kastanien gefunden, die Bubi in den Kehrbach werfen wollte. Schließlich haben wir den Bach nochmals überquert und sind weiter Richtung Knollteich gegangen. 

Der Knollteich liegt etwas versteckt in der Nähe des Denkmals für Kaiserin Maria Theresia und ist viel kleiner als der sich ebenfalls im Akademiepark befindliche Pionierteich.

Ich finde, er ist auch weniger bekannt. Dabei ist er zwar klein, aber fein, ruhig und idyllisch gelegen, mit Blick auf die Burg. 

Zu guter Letzt sind wir auf unserem Spaziergang noch an den Denkmälern von zwei der bekanntesten Habsburgern vorbeigekommen, nämlich Kaiserin Maria Theresia und Kaiser Franz Joseph.

Besonders das Denkmal von Kaiserin Maria Theresia, der Stifterin der Theresianischen Militärakademie, ist sehr aufwändig gestaltet. Ich muss zugeben, dass ich es mir noch nie so genau angeschaut habe. Ich schlendere meistens nur daran vorbei, ohne genau darauf zu achten, da sie da ja schon wie selbstverständlich steht. In ihr „Kleid“ sind Ornamente eingearbeitet und umgeben ist sie von den vier Allegorien Weisheit, Gerechtigkeit, Stärke und Religion. 

Danach ging es noch ein kurzes Stück zurück zum Parkplatz. Unser Spaziergang war nicht weit und hat ungefähr 1 1/2 Stunden gedauert. Der Park ist natürlich weitaus größer mit vielen Wegen und Alleen. Besonders schön finde ich auch die Wege mit Blick auf den Schneeberg und die Hohe Wand. Für unseren Spaziergang mit Bubi war die Strecke aber ideal, da er sie mit dem Laufrad gut bewältigen konnte und auch noch viele spannende Dinge erlebt hat. 

Für alle, die auf dem Foto oben den Flusskrebs nicht entdeckt haben: Bubis Papa ist am Vortag ein sehr guter Schnappschuss gelungen, den ich euch nicht vorenthalten möchte.

UPDATE: Wie ich jetzt erfahren habe, wurde der Kehrbach gereinigt. Dazu werden die Fische abgefischt und das Wasser abgelassen. Die Reinigung wird alle zwei Jahre vorgenommen und fand gerade an dem Wochenende statt, als wir im Akademiepark waren. Das erklärt, warum der Wasserstand plötzlich so niedrig war. 

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